Musikverein Beinstein e.V.

Musikverein Beinstein e.V.

Musikalischer Herbst - November 2009

FlötengruppeEin äußerst abwechslungsreicher und kurzweiliger Abend war an diesem Samstag in der Beinsteiner Halle geboten. Die Premiere eines gemeinsamen Konzerts von Musikverein und der Abteilung Singen des TB Beinstein hielt einige Überraschungen bereit. In dem breit gefächerten Programm wurde immer wieder das Publikum einbezogen, das die Gelegenheit zum Mitsingen und Mitklatschen mehrfach spontan angenommen hat. Mit den Flöten, der Bläserklasse, und der Kapelle des Musikvereins sowie dem Männerchor, Cantamos und der Sopranistin Miriam Bauer standen insgesamt sechs verschiedene Formationen auf der Bühne.

Die Flöten spielten zusammen mit ihrer Lehrerin Stefanie Nörpel in zwei Gruppen zwei Anfängerstücke und zwei Lieder für die bereits Geübteren; bereits hier konnten sich die Zuhörer zum ersten Mal gesanglich beteiligen.
BläserklasseDie Bläserklasse zeigte unter der Leitung von Sonja Schleiß den Besuchern, was sie in den vergangenen sieben Wochen seit ihrer ersten Probe bereits erlernt und gemeinsam erarbeitet hatte. Gemeinsam anfangen und gemeinsam aufhören, ist eines der wichtigsten Dinge beim Musizieren in einer Gruppe - und dazwischen möglichst richtig spielen. Das Lied „Hänschen klein“ lud wieder die Zuhörer zum Mitsingen ein.Ehrung der Übungsleiterinnen und Übungsleiter

Die Kapelle des Musikverein begann traditionell mit einem Marsch. Mit dem schwung- und kraftvollen Jagdgeschwader Richthofen-Marsch im 6/8-Takt leitete sie den ersten, eher konzertanten Teil, ein. Peter Kuchar, der Dirigent der Kapelle, führte seine Musiker und Musikerinnen souverän auch durch die sinfonischen Schwierigkeiten der Ouvertüre „Der Froschkönig“.
Eberhard WagnerMit der  beschwingt-rustikalen Abendrot-Polka und dem Solo für Trompete in „My Way“, vorgetragen von Eberhard Wagner, endete der erste instrumentale Teil des Abends.

Der Männerchor des TB Beinstein unter der Leitung von Mirjam Bauer präsentierte sich mit Liedern über Wein und junge Mädchen, aber auch ihre Version des „Kleinen grünen Kaktus“ kam gekonnt rüber. Das Lied „Das Ölen der Kehlen“ könnte auch als selbstkritische Aufarbeitung der eigenen Probenarbeit interpretiert werden.

Der gemischte Chor „Cantamos Beinstein“ besteht nunmehr seit drei Jahren und bietet der Dirigentin die Möglichkeit, ein breiteres Spektrum an Literatur einzustudieren. So mit dem Lied „Leben ist mehr“, einem inhaltlich ansprechenden Stück über die Hektik in der heutigen Zeit. Und zum anderen mit „Werbung“, einem Lied über die andauernde Berieselung und Überflutung in den Medien. Sehr stark rhythmisch geprägt, unterlegt mit Tanzbewegungen der Sängerinnen und Sänger, folgten darauf zwei afrikanische Titel: „Welile“ und “Nomali“.

Männerchor TB Beinstein Cantamos Beinstein

Mirjam BauerZum Abschluss des Gesangsteils erlebten die Besucher in der herbstlich geschmückten und sehr gut besetzten Beinsteiner Halle nach der Pause ein besonderes Highlight: Mirjam Bauer trug zwei Solostücke vor. Die diplomierte Gesangspädagogin singt Sopran und tritt als Solistin in großen Veranstaltungen, aber auch in kleineren Kreisen auf. Zusammen mit ihrer Partnerin Ruth Popp am Klavier brachte “Somewhere over the Rainbow” und “Ich hätt’ getanzt heut Nacht” zu Gehör. Es herrschte absolute Stille während dieses Vortrags; so etwas hat es in Beinstein wohl noch nicht gegeben. Natürlich wurde eine Zugabe gefordert und mit “Think of me” aus “Phantom der Oper” setzte die junge Künstlerin noch einen drauf. Große Klasse und wunderschön anzuhören und anzuschauen.

Michael FronzErwähnt sei an dieser Stelle auch der Moderator, der durchs Programm führt, der die Stücke ansagt und kleine Geschichten und Informationen zu den Akteuren, Titeln, Werken und Komponisten gibt. Michael Fronz hatte diese Aufgabe einmal mehr sehr gut gelöst. Mit Hintergrund versorgt, hören sich die einzelnen Werke gleich ganz anders an.

Nach dem Umbau der Bühne setzte die große Kapelle das Programm fort mit einer „Filmmusik ohne Film“. „La Storia“ auf deutsch „die Geschichte“ gibt dem Zuhörer die Möglichkeit, sich selbst einen Film auszumalen. Großes Kino im Kopf. Majestätisch, unruhig, getragen, gefühlvoll und hektisch. Eine Gangstergeschichte oder ein Märchen?

Traditionell ehrt der Musikverein im Rahmen einer solchen Veranstaltung auch seine langjährigen und verdienten Mitglieder.

die große Kapelle des Musikverein Beinstein

Ehrungen für 40, 50 und 60 Jahre Mitgliedschaft In diesem Jahr gingen die Ehrungen für 10-jährige aktive Mitgliedschaft an Yvonne Bayer, Gina Daubenfeld und Frank Schöpe. 20 Jahre fördernd sind beim Musikverein Margit Greipl, Ernst Ade, Richard Böhm, Eberhard Hezel und Albert Kuhnle. Seit 30 Jahren sind Michael Fronz und Sigrun Bertuleit dabei. Für 40-jährige fördernde Mitgliedschaft konnte Karin Bayer, die erste Vorsitzende des Musikvereins, Helmut Dürr ehren. Helmut Grimmeisen war früher aktiver Musiker, vor allem als Theaterleiter und auch sonst bei Arbeiten des Vereins mit dabei. Nun ist er für 50 Jahre Mitgliedschaft Träger der goldenen Nadel mit Diamant. Ebenfalls Gold mit Diamant vom Blasmusikverband Baden-Württemberg erhielt Gerhard Reinhardt. Seit nunmehr 60 Jahren ist er Mitglied; eine seltene Auszeichnung und besonders ehrenvoll auch für die Vereinsvorsitzende Karin Bayer.

Im Anschluss an die Ehrungen ging die Kapelle in den stimmungsvollen und unterhaltenden Teil über. Mit bekannten Melodien in “Comedian Harmonists in Concert”, aufgelockert durch eine fetzige Swing-Einlage,  dem alten Schlager “Tränen lügen nicht” (mit einem Trompetensolo von Ingo Fronz) und der Titelmelodie aus “Winnetou” - Flügelhornsolo: Eberhard Wagner - brachten sie die Zuhörer in Fahrt.

Der gemeinsamen Auftritt der Kapelle und Cantamos Beinstein bildete das Finale. Mit “I will follow him”, dem mitreißenden Höhepunkt aus dem Film “Sister Act” beschlossen die Aktiven den Abend, genauso emotional und begeisternd wie im Film.
Gefolgt nur noch von der vom Publikum lautstark geforderten  Zugabe “Schwabenland - mein Heimatland”, der schwäbischen Nationalhymne, bei der dann auch noch der Männerchor dabei war und alle, die des Textes mächtig waren, kräftig mitsingen konnten.

Peter Kuchar Finale

Bis zum Schluss blieb die Halle voll. Immer in Erwartung des nächsten Programmpunktes verging die Zeit so schnell, dass keine Langeweile aufkam und dass erst am Ende, gegen 23 Uhr, die meisten verwundert feststellten, dass 3 ½ Stunden vergangen waren. Ein gutes Zeichen und Aufforderung zugleich, diese Art der Veranstaltung auch im nächsten Jahr wieder auf die Beine zu stellen.

Fotos: Benjamin Büttner

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